Reflect with Juliane

Krisenbewältigung, Ängsten, Depression und Burn-out

Deine Erfahrung und Erlebnisse sowie deine Ziele stehen für mich an erster Stelle

Psychische und Seelische Belastung

Das Leben ist ein Balanceakt und Veränderungen sowie Herausforderungen sind für die meisten von uns ganz normal. Doch manchmal fühlt es sich so an, als sei man aus der Balance gekommen – so als sitze man in einem tiefen Loch ohne auch nur die geringste Ahnung, wie man da rauskommen soll. Wir alle erleben im Laufe unseres Lebens solche Krisen.

Von der Krise bis hin zur Depression

Krisen beschreiben den Verlust des seelischen Gleichgewichts und zeichnen sich dadurch aus, dass wir nicht wissen, ob und wie wir diese bewältigen können. Wir fühlen uns schnell machtlos – und alle Versuche, die man startet, etwas zu verändern, gehen entweder schief oder scheinen die Situation noch zu verschlimmern. Krisen übersteigen unsere eingeübten Veränderungsstrategien oder Bewältigungsmechanismen – in solchen Momenten kommt es darauf an, neue und kreative Wege nach vorne zu finden.

Doch es ist nicht so einfach, sich einzugestehen, dass man im Moment überfordert ist oder in einer Krise steckt – denn oft erwarten wir von uns, immer zu funktionieren oder haben das Gefühl zu versagen, wenn wir so feststecken. In solchen Momenten werden wir schnell unsicher, ängstlich und fühlen uns oft nicht gut genug oder schämen uns sogar. Daher führen Krisen auch schnell dazu, dass wir unsere Entscheidungen, unseren Lebensweg oder uns selbst hinterfragen.

Krisen haben vielfältige Auslöser:

  • Überraschende, schockierende und zum Teil traumatische Ereignisse: Der Verlust eines geliebten Menschen – durch eine unerwartete Trennung oder einen plötzlichen Tod, einen Unfall oder Gewaltverbrechen, eine Krankheit oder Ähnliches.
  • Neue Lebensabschnitte, die uns vor ganz neue Herausforderungen stellen: Wie die Pubertät, die Wechseljahre, der Beginn einer Ausbildung, der Eintritt in das Arbeitsleben, Trennungen und Todesfälle aber auch neue aufregende Ereignisse, wie die Familiengründung oder eine neue Aufgabe.
  • Situationen, in denen unsere Träume, Pläne und Lebensentwürfe wie Scherben vor uns liegen: Finanzielle oder materielle Verluste, wenn wir lang auf ein Ziel hinarbeiten, das nicht eintritt oder wir uns in einem Menschen oder einer Organisation getäuscht haben.

Und all diese Ereignisse sind schlimm und sehr schwierig – und doch haben Menschen eine bewundernswerte Fähigkeit, weiterzumachen und einen Umgang mit der neuen Situation zu finden. Daher sind Krisen kein Dauerzustand – die Bewältigung einer Krise oder der Umgang mit Verlusten sind so individuell wie wir Menschen. Eine professionelle Begleitung oder Therapie kann dir einen Ansatzpunkt geben, mit der Veränderung umzugehen, deinen Gefühlen Raum zu geben und wieder Mut zu fassen. Es ist eine Möglichkeit, die Krise als ersten Schritt eines neuen Weges und deiner persönlichen Weiterentwicklung zu nutzen.

Man kann diesen Krisenprozess in vier Phasen einteilen (nach Verena Knast) – diese Phasen beschreiben, welche Themen in der Bearbeitung wichtig sind – das bedeutet nicht, dass alle Menschen die Phasen chronologisch durchlaufen werden oder müssen.

  1. Schock: Eine Situation löst so viel Chaos und Schmerz in unserem Leben aus, dass wir sie noch nicht wahrhaben wollen oder können und die Realität verleugnen.
  2. Emotionen: Wenn wir uns der Realität bewusst werden, empfinden wir schmerzhafte und chaotische Emotionen – unter anderem Wut, Angst, Machtlosigkeit und Bedrohung. Es können Selbstzweifel, Schuld und Scham oder ein Gefühl des Kontrollverlustes entstehen. Zum Teil reagieren wir auf diese Emotionen auch mit Abwehrmechanismen.
  3. Bearbeitung: Der Weg aus der Krise beginnt, indem wir die Situation zunehmend akzeptieren und ihr eine Bedeutung zuschreiben, mit der wir umgehen können. Wir suchen nach neuen, kreativen Lösungsansätzen und probieren aus, welche und in dieser schwierigen Phase helfen. Wir erleben immer noch starke Emotionen, doch wir sind ihnen nicht mehr so hilflos ausgesetzt und finden zunehmend einen Umgang mit ihnen.
  4. Neuorientierung und Neuanfang: Wir nehmen die Veränderung oder unseren Verlust als neue Realität an und können uns dann wieder unserer Umwelt widmen. In dieser Phase sind wir auch offen, unser Leben neu zu gestalten, neue Verhaltensmuster auszuprobieren, neue Beziehungen einzugehen und eine neue Haltung zu entwickeln.

Phasen der Überforderung sind oft auch mit Ängsten und depressiven Emotionen bis hin zum Burn-out verbunden.

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Ängste

Ängste gehören zum Leben – wir empfinden sie in Bezug auf bestimmte Gefahren in unserer Umgebung, in Bezug auf die Zukunft oder in Bezug auf mögliche Verluste. Ängste sind oft sehr anstrengend – besorgniserregend sind sie dann, wenn sie sehr viel Raum in unserem Leben einnehmen, uns von wertvollen Erlebnissen oder wichtigen Aufgaben abhalten, unsere Lebensqualität einschränken oder außer Kontrolle geraten. Dann werden sie zu einer Belastung – bis hin zu einer Angststörung. Ängste sind immer auch eine körperliche Reaktion – wir spüren ein Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Übelkeit, Brustenge oder auch Schwindel.

Daher schauen wir uns bei Ängsten immer sowohl die körperliche als auch die emotionale Ebene an. Angststörungen können mit einer Therapie oder Medikamenten behandelt werden. Und die beste Behandlung hängt nicht nur von der Art der Angststörung ab, sondern auch von den persönlichen Präferenzen der KlientInnen.

Depressionen

Die meisten Menschen merken gar nicht, dass sie eine Depression entwickeln – das ist in der Tat auch sehr schwer zu beobachten. Denn eine Depression entwickelt sich genauso wie ein kleine Schwester heranwächst – jeden Tag ein bisschen, ohne dass man wirklich eine Veränderung bemerkt, bis sie auf einmal ganz groß ist. Eines ist klar – die Depression ist schon sehr fortgeschritten, wenn man Probleme mit dem Schlafen, Essen oder körperlichen Symptomen und Schmerzen hat. Anfängliche Anzeichen sind ein Gefühl der Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit und die Erkenntnis, dass man schon eine Weile nicht mehr richtig glücklich oder unbeschwert war. Wenn man diese Anzeichen an sich bemerkt, ist es wichtig, sich frühzeitig Hilfe zu suchen, um die Abwärtsspirale zu unterbrechen. Bei schweren Depressionen sind Medikament oder stationäre Aufenthalte in Kliniken sehr hilfreich. Ambulante Therapien oder Beratungsgespräche sind ein guter Ansatz, herauszufinden, wie schwerwiegend die Depression ist und was wir dagegen tun können.

Burn-Out

Viele Menschen erleben einen Burn-Out tatsächlich so, wie es der Name beschreibt – ihre Flamme ist ausgegangen, sie haben keinen Antrieb und keine Energie mehr. Oft kommt man an einen Punkt, an dem gar nichts mehr geht – nicht mal mehr die einfachsten Dinge, z.B. einkaufen oder das Auto auftanken. In diesen Momenten spürt man dann ganz eindeutig, dass man so nicht mehr weitermachen kann. Die Symptome eines Burn-Out sind denen einer Depression sehr ähnlich. Wichtig ist dabei, zu verstehen, dass ein Burn-out eine Konsequenz einer anhaltenden Stressreaktion unseres Körpers ist – und somit eine körperliche Reaktion – das erklärt auch, warum niemand gegen Burn-out immun ist und selbst eine positive Haltung, Motivation oder das Gefühl schon klarzukommen, uns nicht wappnen können.

Mein Ansatz

Lebenskrisen, Ängste, eine Depression oder ein Burn-Out stellen eine hohe Belastung dar und sind in der Regel sehr schmerzhaft. In diesen Momenten spüren wir ganz deutlich – so kann und soll es nicht weitergehen.

Und dadurch sind gerade diese sehr schwierigen Phasen im Leben auch zu einer Chance – eine Chance auf eine Veränderung in unserem Leben. Oft ist uns schon lange klar, dass wir etwas verändern müssen und doch zögern wir es oft hinaus und gehen es erst dann an, wenn wir keine andere Wahl mehr haben oder der Leidensdruck zu groß geworden ist.

Und gleichzeitig sind diese schwierigen Phasen immer auch ein Zeichen, dass wir eine Auszeit brauchen. Sie zeigen uns deutlich unser Bedürfnis nach Verständnis, Selbstfürsorge und Unterstützung. Und dadurch entsteht eine Möglichkeit, einen neuen Umgang mit uns selbst zu finden, der uns zu einem neuen Leben mit mehr emotionaler Stabilität, Leichtigkeit und Lebensfreude führen kann.

Als Therapeutin begleite ich diesen Prozess – und bin besonders dankbar, wenn sich Menschen an mich wenden und mir in den schwersten Zeiten ihr Vertrauen entgegenbringen.

Häufige Fragen (FAQ)

Die Bewältigung einer Krise oder der Umgang mit Verlusten sind so individuell wie wir Menschen. Man kann diesen Krisenprozess in vier Phasen einteilen (nach Verena Knast) – diese Phasen beschreiben, welche Themen in der Bearbeitung wichtig sind – das bedeutet nicht, dass alle Menschen die Phasen chronologisch durchlaufen werden oder müssen.

  1. Schock: Eine Situation löst so viel Chaos und Schmerz in unserem Leben aus, dass wir sie noch nicht wahrhaben wollen oder können und die Realität verleugnen.
  2. Emotionen: Wenn wir uns der Realität bewusst werden, empfinden wir schmerzhafte und chaotische Emotionen – unter anderem Wut, Angst, Machtlosigkeit und Bedrohung. Es können Selbstzweifel, Schuld und Scham oder ein Gefühl des Kontrollverlustes entstehen. Zum Teil reagieren wir auf diese Emotionen auch mit Abwehrmechanismen.
  3. Bearbeitung: Der Weg aus der Krise beginnt, indem wir die Situation zunehmend akzeptieren und ihr eine Bedeutung zuschreiben, mit der wir umgehen können. Wir suchen nach neuen, kreativen Lösungsansätzen und probieren aus, welche und in dieser schwierigen Phase helfen. Wir erleben immer noch starke Emotionen, doch wir sind ihnen nicht mehr so hilflos ausgesetzt und finden zunehmend einen Umgang mit ihnen.
  4. Neuorientierung und Neuanfang: Wir nehmen die Veränderung oder unseren Verlust als neue Realität an und können uns dann wieder unserer Umwelt widmen. In dieser Phase sind wir auch offen, unser Leben neu zu gestalten, neue Verhaltensmuster auszuprobieren, neue Beziehungen einzugehen und eine neue Haltung zu entwickeln.
Krisen sind kein Dauerzustand – doch es ist sehr schwer, vorherzusagen, wie lange sie dauern werden. Wir bewegen uns durch eine Krise, wenn wir uns auf unsere Emotionen einlassen, Unterstützung suchen und uns stark genug fühlen, die neue Situation anzunehmen und verschiedene Verhaltensweisen, Rituale und Lösungsstrategien ausprobieren, wie es uns wieder besser gehen kann. Wir verschleppen eine Krise wenn wir uns in der Krise komplett in Frage stellen, uns zurückziehen, weil wir uns schämen oder in unserer Wut, in den Ängsten oder in der Depression steckenbleiben.

Körperliche Symptome sind unter anderem Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Übelkeit, Brustenge und Schwindel, aber auch Schlafstörungen und eine Veränderung in unserem Essverhalten. Auf der emotionalen Ebene sind es Probleme, sich zu konzentrieren, eine gewisse Überforderung und Hoffnungslosigkeit oder gar Depression. Und Ängste zeigen sich auch in unserem Verhalten – wir ziehen uns zurück und vermeiden zunehmend Situationen, die uns herausfordern oder vor denen wir uns fürchten. 

Dabei gibt es verschiedene Arten der Angststörung, die sich ganz unterschiedlich äußern: 

 

  • Panikstörung: plötzliche Angstanfälle, Panikattacken.

  • Platzangst: Angst vor engen Räumen, Menschenmengen, weiten Plätzen.

  • Generalisierte Angststörung: lang anhaltende Ängste und Sorgen, die zu Anspannung, innerer Unruhe und Nervosität führen.

  • Soziale Phobie: Angst vor negativer Beurteilung durch andere Menschen.

  • Spezifische Phobie: Angst vor einzelnen Dingen oder Situationen, die an sich nicht gefährlich sind, wie Spinnen, Spritzen oder Fliegen. 

Es ist oft schwierig und fast unmöglich herauszufinden, woher unsere Ängste kommen. Ängste gehören auch zum Leben dazu und wir alle erleben eine Vielzahl von Ängsten. Hilfe sollte man sich dann suchen, wenn die Angst Überhand gewinnt und folgende Symptome auf einen zutreffen: 

  • Ich denke mehr als die Hälfte des Tages über meine Ängste nach.

  • Ich werde durch die Ängste in meiner Lebensqualität und Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt.

  • Meiner Ängste machen mich ganz apathisch oder depressiv.

  • Wegen meiner Ängste hatte ich schon Selbstmordgedanken.

  • Ich bekämpfe meine Ängste oft mit Alkohol, Drogen oder Beruhigungstabletten.

  • Wegen meiner Ängste ist meine Partnerschaft oder meine Arbeit ernsthaft in Gefahr.

Eine Depression kann sich ganz unterschiedlich äußern – sie zeigt sich in den Veränderungen in unserem körperlichen und emotionalen Erleben sowie in unserem Verhalten, welches uns zunehmend Leichtigkeit, Lebensfreude und Zuversicht raubt. Folgende Symptome sind bestimmte Anzeichen, die wir an uns beobachten können und die auf eine Depression hindeuten: 

  • Gedrückte Stimmung – auch in Momenten, über die man sich früher gefreut hätte.

  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und zu motivieren – auch wenn man schon ganz verschiedene Strategien ausprobiert hat. 

  • Interessenverlust – auch an Dingen, für die man sich früher begeistern konnte.

  • Selbstzweifel, Unsicherheit und Ängste – auch wenn uns einiges gut gelingt oder wir gutes Feedback bekommen.

  • Ein veränderter Schlafrhythmus – andauernde Müdigkeit oder Schlaflosigkeit.

  • Ein verändertes Essverhalten – Appetitlosigkeit oder Hungerattacken. 

  • Eine veränderte Körperhaltung – besonders eine gebeugte Haltung oder eingefallene Schultern.

  • Körperliche Schmerzen – für die es keine klare Erklärung gibt. 

  • Hoffnungslosigkeit – und tiefe Zweifel, ob unser Leben überhaupt einen Sinn hat. 

  • Suizidversuche und Suizidgedanken – oder einfach der Wunsch, dass jeder Tag und jede Woche so schnell wie möglich um ist. 

Den Anfang einer Depression zu bemerken ist in der Tat sehr schwer. Eine Depression entwickelt sich genauso wie ein kleine Schwester heranwächst – jeden Tag ein bisschen, ohne dass man wirklich eine Veränderung bemerkt, bis sie auf einmal ganz groß ist. Eines ist klar – die Depression ist schon sehr fortgeschritten, wenn man Probleme mit dem Schlafen, Essen oder körperlichen Symptomen und Schmerzen hat. Anfängliche Anzeichen sind ein Gefühl der Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit und die Erkenntnis, dass man schon eine Weile nicht mehr richtig glücklich oder unbeschwert war. 

Die Auslöser einer Depression sind in den meisten Fällen nicht eindeutig festzulegen. Teilweise ist es eine genetische Veranlagung oder Veränderungen im Hirnstoffwechsel. Seelische Verletzungen, Traumata, Stress oder negative Denkmuster können auch zur Entwicklung einer Depression beitragen. 

Es gibt keinen typischen Verlauf einer Depression – viele Betroffene merken nach einigen Wochen schon eine Verbesserung und fühlen sich nach ein paar Monaten wieder ganz gut. Manchmal werden Depressionen chronisch und kommen in einem regelmäßigen Rhythmus für ein paar Wochen oder Monaten – in manchen Fällen ist eine Heilung nicht möglich und die Depressionen verschlechtern sich. Die Heilungschancen hängen entscheidend davon ab, ob man Zugang zu medizinischer und psychologischer Behandlung hat, Unterstützung im eigenen Umfeld erfährt und Möglichkeiten hat, den eigenen Alltag zu gestalten.
In der Regel erleben Menschen einen Burn-Out nach chronischem, langanhaltenden auf ihre Arbeit, ihren beruflichen oder Bereichen, in denen sie sehr viel Leistung erbringen müssen.Viele Menschen erleben einen Burn-Out tatsächlich, wie es der Name beschreibt – ihre Flamme ist ausgegangen, sie haben keinen Antrieb und keine Energie mehr. Oft kommt man an einen Punkt, an dem gar nichts geht – nicht mal mehr die einfachsten Dinge, z.B. einkaufen oder das Auto auftanken. In diesen Momenten spürt man dann ganz eindeutig, dass man so nicht mehr weitermachen kann.

Ein Burn-Out zeichnet sich durch drei Dimensionen aus: 

  • Erschöpfung, kein Antrieb, kaum Energie. 

  • Ein Gefühl der Distanz von der Arbeit bis hin zu sehr negativen oder zynischen Gedanken. 

  • Reduzierte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. 

Oft haben Menschen einen Burn-Out, der in eine Depression übergeht, daher sind die Symptome sehr ähnlich. Wichtig ist dabei, zu verstehen, dass ein Burn-out eine Konsequenz einer anhaltenden Stressreaktion unseres Körpers ist – und somit eine körperliche Reaktion – das erklärt auch, warum niemand gegen Burn-out immun ist und selbst eine positive Haltung, Motivation oder das Gefühl schon klarzukommen, uns nicht wappnen können.

Burn-Out ist eine relativ neue Form des psychischen Leidens und löst bei Menschen weniger Scham oder Ablehnung aus als eine Depression – man fühlt sich nicht so schnell faul und nutzlos, denn man hat ja alles gegeben und sich verausgabt. Daher kommt es vor, dass Menschen, die sich depressiv fühlen, von einem Burn-Out sprechen und in vielen Fällen erleben Menschen einen Burn-Out zusammen mit einer Depression und haben alle Symptome einer Depression. Daher ist die Trennlinie zwischen den zwei Phänomenen nicht so klar. 

Generell bezieht sich ein Burn-Out auf den Arbeitskontext und äußert sich in einer Erschöpfung, einer Distanzierung und einer mangelnden Fähigkeit, den Anforderungen gerecht zu werden. Bei einer Depression haben Menschen mehr und vielfältige Symptome, die sich auf unterschiedliche Lebensbereiche beziehen. 

Es ist sehr schwer, die Dauer eines Burn-Out vorherzusagen – in der Regel nehmen die Symptome zu und steigern sich in verschiedenen Phasen, wenn wir nicht eingreifen. Daher ist es wichtig, nicht einfach abzuwarten, sondern sich gezielt Hilfe zu suchen, um sich möglichst schnell von einem Burn-Out zu erholen. 

Anfangsphase:

 

  • Gefühl, unentbehrlich zu sein

  • Gefühl, nie Zeit zu haben

  • Verleugnung eigener Bedürfnisse

  • Verdrängung Misserfolge und Enttäuschungen

  • Einschränkung soziale Kontakte

  • Erste Anzeichen der Erschöpfung, wie Rastlosigkeit, Energiemangel, Schlafmangel, erhöhte Unfallgefahr oder Anfälligkeit für Infektionen 


2. Phase: Reduziertes Engagement

  • Zunehmendes Desinteresse und abnehmendes Engagement 

  • Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit bis hin zur inneren Kündigung auf der Arbeit 

  • Abnahme an Empathie und Desinteresse an sozialen Kontakten 

  • Negative Auswirkungen auf die Familie

 

3. Phase: Emotionale Reaktion

  • Innere Lehre

  • Pessimismus

  • Angstzustände

  • Niedergeschlagenheit

  • Antriebslosigkeit

  • Bröckelndes Selbstwertgefühl

  • Aggressive Gefühle, wie Wut, Zorn, Launenhaftigkeit, Reizbarkeit, Ungeduld, Schuldzuweisung nach außen und häufige Konflikte mit anderen bis hin zur Intoleranz 


 4. Phase: Abbau, schwindende Leistungsfähigkeit

  • Schwindende Kreativität

  • Unfähigkeit komplexe Aufgaben zu bewältigen

  • Probleme, Entscheidungen zu fällen

  • Schwarz-Weiß-Denken


5. Phase: Desinteresse und emotionaler Rückzug


6. Phase: Psychosomatische Reaktionen und körperliche Beschwerden


7. Phase: Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit – Phasen, in denen das Leben sinnlos scheint und die bis hin zu Suizidgedanken führen können.

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