Krisen beschreiben den Verlust des seelischen Gleichgewichts und zeichnen sich dadurch aus, dass wir nicht wissen, ob und wie wir diese bewältigen können. Wir fühlen uns schnell machtlos – und alle Versuche, die man startet, etwas zu verändern, gehen entweder schief oder scheinen die Situation noch zu verschlimmern. Krisen übersteigen unsere eingeübten Veränderungsstrategien oder Bewältigungsmechanismen – in solchen Momenten kommt es darauf an, neue und kreative Wege nach vorne zu finden.
Doch es ist nicht so einfach, sich einzugestehen, dass man im Moment überfordert ist oder in einer Krise steckt – denn oft erwarten wir von uns, immer zu funktionieren oder haben das Gefühl zu versagen, wenn wir so feststecken. In solchen Momenten werden wir schnell unsicher, ängstlich und fühlen uns oft nicht gut genug oder schämen uns sogar. Daher führen Krisen auch schnell dazu, dass wir unsere Entscheidungen, unseren Lebensweg oder uns selbst hinterfragen.
Krisen haben vielfältige Auslöser:
Und all diese Ereignisse sind schlimm und sehr schwierig – und doch haben Menschen eine bewundernswerte Fähigkeit, weiterzumachen und einen Umgang mit der neuen Situation zu finden. Daher sind Krisen kein Dauerzustand – die Bewältigung einer Krise oder der Umgang mit Verlusten sind so individuell wie wir Menschen. Eine professionelle Begleitung oder Therapie kann dir einen Ansatzpunkt geben, mit der Veränderung umzugehen, deinen Gefühlen Raum zu geben und wieder Mut zu fassen. Es ist eine Möglichkeit, die Krise als ersten Schritt eines neuen Weges und deiner persönlichen Weiterentwicklung zu nutzen.
Man kann diesen Krisenprozess in vier Phasen einteilen (nach Verena Knast) – diese Phasen beschreiben, welche Themen in der Bearbeitung wichtig sind – das bedeutet nicht, dass alle Menschen die Phasen chronologisch durchlaufen werden oder müssen.
Phasen der Überforderung sind oft auch mit Ängsten und depressiven Emotionen bis hin zum Burn-out verbunden.
Ängste gehören zum Leben – wir empfinden sie in Bezug auf bestimmte Gefahren in unserer Umgebung, in Bezug auf die Zukunft oder in Bezug auf mögliche Verluste. Ängste sind oft sehr anstrengend – besorgniserregend sind sie dann, wenn sie sehr viel Raum in unserem Leben einnehmen, uns von wertvollen Erlebnissen oder wichtigen Aufgaben abhalten, unsere Lebensqualität einschränken oder außer Kontrolle geraten. Dann werden sie zu einer Belastung – bis hin zu einer Angststörung. Ängste sind immer auch eine körperliche Reaktion – wir spüren ein Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Übelkeit, Brustenge oder auch Schwindel.
Daher schauen wir uns bei Ängsten immer sowohl die körperliche als auch die emotionale Ebene an. Angststörungen können mit einer Therapie oder Medikamenten behandelt werden. Und die beste Behandlung hängt nicht nur von der Art der Angststörung ab, sondern auch von den persönlichen Präferenzen der KlientInnen.
Lebenskrisen, Ängste, eine Depression oder ein Burn-Out stellen eine hohe Belastung dar und sind in der Regel sehr schmerzhaft. In diesen Momenten spüren wir ganz deutlich – so kann und soll es nicht weitergehen.
Und dadurch sind gerade diese sehr schwierigen Phasen im Leben auch zu einer Chance – eine Chance auf eine Veränderung in unserem Leben. Oft ist uns schon lange klar, dass wir etwas verändern müssen und doch zögern wir es oft hinaus und gehen es erst dann an, wenn wir keine andere Wahl mehr haben oder der Leidensdruck zu groß geworden ist.
Und gleichzeitig sind diese schwierigen Phasen immer auch ein Zeichen, dass wir eine Auszeit brauchen. Sie zeigen uns deutlich unser Bedürfnis nach Verständnis, Selbstfürsorge und Unterstützung. Und dadurch entsteht eine Möglichkeit, einen neuen Umgang mit uns selbst zu finden, der uns zu einem neuen Leben mit mehr emotionaler Stabilität, Leichtigkeit und Lebensfreude führen kann.
Als Therapeutin begleite ich diesen Prozess – und bin besonders dankbar, wenn sich Menschen an mich wenden und mir in den schwersten Zeiten ihr Vertrauen entgegenbringen.
Die Bewältigung einer Krise oder der Umgang mit Verlusten sind so individuell wie wir Menschen. Man kann diesen Krisenprozess in vier Phasen einteilen (nach Verena Knast) – diese Phasen beschreiben, welche Themen in der Bearbeitung wichtig sind – das bedeutet nicht, dass alle Menschen die Phasen chronologisch durchlaufen werden oder müssen.
Körperliche Symptome sind unter anderem Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Übelkeit, Brustenge und Schwindel, aber auch Schlafstörungen und eine Veränderung in unserem Essverhalten. Auf der emotionalen Ebene sind es Probleme, sich zu konzentrieren, eine gewisse Überforderung und Hoffnungslosigkeit oder gar Depression. Und Ängste zeigen sich auch in unserem Verhalten – wir ziehen uns zurück und vermeiden zunehmend Situationen, die uns herausfordern oder vor denen wir uns fürchten.
Dabei gibt es verschiedene Arten der Angststörung, die sich ganz unterschiedlich äußern:
Panikstörung: plötzliche Angstanfälle, Panikattacken.
Platzangst: Angst vor engen Räumen, Menschenmengen, weiten Plätzen.
Generalisierte Angststörung: lang anhaltende Ängste und Sorgen, die zu Anspannung, innerer Unruhe und Nervosität führen.
Soziale Phobie: Angst vor negativer Beurteilung durch andere Menschen.
Spezifische Phobie: Angst vor einzelnen Dingen oder Situationen, die an sich nicht gefährlich sind, wie Spinnen, Spritzen oder Fliegen.
Es ist oft schwierig und fast unmöglich herauszufinden, woher unsere Ängste kommen. Ängste gehören auch zum Leben dazu und wir alle erleben eine Vielzahl von Ängsten. Hilfe sollte man sich dann suchen, wenn die Angst Überhand gewinnt und folgende Symptome auf einen zutreffen:
Ich denke mehr als die Hälfte des Tages über meine Ängste nach.
Ich werde durch die Ängste in meiner Lebensqualität und Bewegungsfreiheit erheblich eingeschränkt.
Meiner Ängste machen mich ganz apathisch oder depressiv.
Wegen meiner Ängste hatte ich schon Selbstmordgedanken.
Ich bekämpfe meine Ängste oft mit Alkohol, Drogen oder Beruhigungstabletten.
Wegen meiner Ängste ist meine Partnerschaft oder meine Arbeit ernsthaft in Gefahr.
Eine Depression kann sich ganz unterschiedlich äußern – sie zeigt sich in den Veränderungen in unserem körperlichen und emotionalen Erleben sowie in unserem Verhalten, welches uns zunehmend Leichtigkeit, Lebensfreude und Zuversicht raubt. Folgende Symptome sind bestimmte Anzeichen, die wir an uns beobachten können und die auf eine Depression hindeuten:
Gedrückte Stimmung – auch in Momenten, über die man sich früher gefreut hätte.
Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und zu motivieren – auch wenn man schon ganz verschiedene Strategien ausprobiert hat.
Interessenverlust – auch an Dingen, für die man sich früher begeistern konnte.
Selbstzweifel, Unsicherheit und Ängste – auch wenn uns einiges gut gelingt oder wir gutes Feedback bekommen.
Ein veränderter Schlafrhythmus – andauernde Müdigkeit oder Schlaflosigkeit.
Ein verändertes Essverhalten – Appetitlosigkeit oder Hungerattacken.
Eine veränderte Körperhaltung – besonders eine gebeugte Haltung oder eingefallene Schultern.
Körperliche Schmerzen – für die es keine klare Erklärung gibt.
Hoffnungslosigkeit – und tiefe Zweifel, ob unser Leben überhaupt einen Sinn hat.
Suizidversuche und Suizidgedanken – oder einfach der Wunsch, dass jeder Tag und jede Woche so schnell wie möglich um ist.
Den Anfang einer Depression zu bemerken ist in der Tat sehr schwer. Eine Depression entwickelt sich genauso wie ein kleine Schwester heranwächst – jeden Tag ein bisschen, ohne dass man wirklich eine Veränderung bemerkt, bis sie auf einmal ganz groß ist. Eines ist klar – die Depression ist schon sehr fortgeschritten, wenn man Probleme mit dem Schlafen, Essen oder körperlichen Symptomen und Schmerzen hat. Anfängliche Anzeichen sind ein Gefühl der Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit und die Erkenntnis, dass man schon eine Weile nicht mehr richtig glücklich oder unbeschwert war.
Die Auslöser einer Depression sind in den meisten Fällen nicht eindeutig festzulegen. Teilweise ist es eine genetische Veranlagung oder Veränderungen im Hirnstoffwechsel. Seelische Verletzungen, Traumata, Stress oder negative Denkmuster können auch zur Entwicklung einer Depression beitragen.
Ein Burn-Out zeichnet sich durch drei Dimensionen aus:
Erschöpfung, kein Antrieb, kaum Energie.
Ein Gefühl der Distanz von der Arbeit bis hin zu sehr negativen oder zynischen Gedanken.
Reduzierte Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.
Oft haben Menschen einen Burn-Out, der in eine Depression übergeht, daher sind die Symptome sehr ähnlich. Wichtig ist dabei, zu verstehen, dass ein Burn-out eine Konsequenz einer anhaltenden Stressreaktion unseres Körpers ist – und somit eine körperliche Reaktion – das erklärt auch, warum niemand gegen Burn-out immun ist und selbst eine positive Haltung, Motivation oder das Gefühl schon klarzukommen, uns nicht wappnen können.
Burn-Out ist eine relativ neue Form des psychischen Leidens und löst bei Menschen weniger Scham oder Ablehnung aus als eine Depression – man fühlt sich nicht so schnell faul und nutzlos, denn man hat ja alles gegeben und sich verausgabt. Daher kommt es vor, dass Menschen, die sich depressiv fühlen, von einem Burn-Out sprechen und in vielen Fällen erleben Menschen einen Burn-Out zusammen mit einer Depression und haben alle Symptome einer Depression. Daher ist die Trennlinie zwischen den zwei Phänomenen nicht so klar.
Generell bezieht sich ein Burn-Out auf den Arbeitskontext und äußert sich in einer Erschöpfung, einer Distanzierung und einer mangelnden Fähigkeit, den Anforderungen gerecht zu werden. Bei einer Depression haben Menschen mehr und vielfältige Symptome, die sich auf unterschiedliche Lebensbereiche beziehen.
Es ist sehr schwer, die Dauer eines Burn-Out vorherzusagen – in der Regel nehmen die Symptome zu und steigern sich in verschiedenen Phasen, wenn wir nicht eingreifen. Daher ist es wichtig, nicht einfach abzuwarten, sondern sich gezielt Hilfe zu suchen, um sich möglichst schnell von einem Burn-Out zu erholen.
Anfangsphase:
Gefühl, unentbehrlich zu sein
Gefühl, nie Zeit zu haben
Verleugnung eigener Bedürfnisse
Verdrängung Misserfolge und Enttäuschungen
Einschränkung soziale Kontakte
Erste Anzeichen der Erschöpfung, wie Rastlosigkeit, Energiemangel, Schlafmangel, erhöhte Unfallgefahr oder Anfälligkeit für Infektionen
2. Phase: Reduziertes Engagement
Zunehmendes Desinteresse und abnehmendes Engagement
Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit bis hin zur inneren Kündigung auf der Arbeit
Abnahme an Empathie und Desinteresse an sozialen Kontakten
Negative Auswirkungen auf die Familie
3. Phase: Emotionale Reaktion
Innere Lehre
Pessimismus
Angstzustände
Niedergeschlagenheit
Antriebslosigkeit
Bröckelndes Selbstwertgefühl
Aggressive Gefühle, wie Wut, Zorn, Launenhaftigkeit, Reizbarkeit, Ungeduld, Schuldzuweisung nach außen und häufige Konflikte mit anderen bis hin zur Intoleranz
4. Phase: Abbau, schwindende Leistungsfähigkeit
Schwindende Kreativität
Unfähigkeit komplexe Aufgaben zu bewältigen
Probleme, Entscheidungen zu fällen
Schwarz-Weiß-Denken
5. Phase: Desinteresse und emotionaler Rückzug
6. Phase: Psychosomatische Reaktionen und körperliche Beschwerden
7. Phase: Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit – Phasen, in denen das Leben sinnlos scheint und die bis hin zu Suizidgedanken führen können.
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