Reflect with Juliane

Trennungen, Verletzungen und Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen

Deine Erfahrung und Erlebnisse sowie deine Ziele stehen für mich an erster Stelle

Unsere glücklichsten Erinnerungen verbinden wir oft mit den Menschen, die wir am meisten lieben. Und gleichzeitig sind unseren engsten Beziehungen auch der Ort, an dem unsere tiefsten Verletzungen entstehen – in der Familie oder Partnerschaften, aber auch mit Freunden oder KollegInnen, denen wir besonders vertrauen. 

Im Kindesalter können wir uns kaum schützen – besonders in der Familie sind Kinder Verletzungen ausgesetzt. Und tragischerweise verinnerlichen wir diese Verletzungen als Kinder sehr häufig – wir entwickeln Selbstzweifeln, Schuldgefühle, Ängste und eine tiefe Hilflosigkeit, die sich bis in unser Erwachsenenalter festsetzen kann. 

Im Erwachsenenalter stellen Verletzungen schwere Belastungen für zwischenmenschliche Beziehungen dar – sie können zu einem Kontaktabbruch oder einer Trennung führen – doch oft kämpfen wir auch darüber hinaus mit unseren schmerzhaften Erinnerungen und Gefühlen. In den meisten Fällen möchten wir jedoch an unserer engsten Beziehung festhalten – und versuchen, Verletzungen gemeinsam bewältigen oder für uns selbst einen Umgang mit einer Kränkung. 

Je näher wir einer Person stehen, desto unausweichlicher, aber auch schmerzhafter sind Verletzungen – aus vielen Gründen. 

  • Wir haben Hoffnungen – unsere Wünsche hängen von der anderen Person ab.

  • Es entstehen Erwartungen – die andere Person hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden.

  • Wir verändern uns und unser Leben – wir richten es auf die andere Person aus.

  • Wir verbringen viel Zeit miteinander – wir kreieren gemeinsame Erinnerungen.

  • Wir öffnen uns – wir lassen unser Schutzschild fallen und machen uns verletzlich

Verletzungen und Enttäuschungen in der Familie

Wir alle haben Erinnerungen, wie wir in unserer Kindheit verletzt oder durch Familienmitglieder enttäuscht wurden. Familien sind besonders anfällig für negative Gefühle, Verletzungen und Streit aus folgenden Gründen: 

  1. Erstens verbringen wir viel Zeit und teilen in der Regel einen Raum und gemeinsame Ressourcen, wodurch unweigerlich Gefühle einer Ungleichbehandlung bei Kindern entstehen, die sich bis in unser Erwachsenenalter fortsetzen. 

  2. Zweitens können wir uns unsere Familienmitglieder nicht selbst heraussuchen und haben oft unterschiedliche Werte und Meinungen, die zu Spannungen führen. 

  3. Drittens haben Lebenskrisen, wie Krankheiten, Süchte, der Tod oder andere Verluste sowie eine Arbeitslosigkeit oder gar Armut weitreichende negative Folgen für alle Familienmitglieder. 

  4. Und Kontaktabbrüche fallen besonders schwer, da uns gegenseitige Abhängigkeiten und tiefe Emotionen verbinden oder normative Werte und Traditionen ein Gefühl der Scham erzeugen. 

Gleichzeitig erleben viele Menschen in der Familien ein besonderes Gefühl der Zugehörigkeit und Beständigkeit und schätzen das Verständnis und die Unterstützung, die sie erfahren – auch über Missverständnisse, Konflikte oder Fehler hinaus. Familienbeziehungen zu erhalten und zu stärken, ist für viele Menschen besonders bedeutsam.

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Verletzungen und Trennungen in Ehen / romantischen Beziehungen

Das Risiko für Verletzungen ist dabei in romantischen Beziehungen besonders groß – da die meisten Beziehungen bestimmte Phasen durchlaufen, die unausweichliche Verletzungen hervorrufen. 

  • Rosarote Brille – oder schnelles Ende: In der Regel erleben wir zu Beginn eine Verliebtheitsphase, in der wir unseren Partner anhimmeln und uns sehr sicher sind, dass es uns an der Seite dieser Person für immer und ewig gut gehen wird. Wir sind extrem aufmerksam und reagieren mit höchster Sensibilität auf die Bedürfnisse unseres Partners. 

  • Realität – oder Ernüchterung: Wenn die Schmetterlinge nachlassen – und wir feststellen, dass unser Partner uns nicht jeden Wunsch erfüllen – oder gar von den Lippen ablesen kann – erleben wir erste Enttäuschungen. Bildlich gesprochen stoßen wir unseren Partner vom Thron der Übermenschlichkeit – und obwohl es sehr herausfordernd sein kann, die negativen Seiten an unserem Partner zu erkennen, entsteht dadurch auch die Möglichkeit, eine sichere und feste Bindung aufzubauen. 

  • Sichere Bindung – oder Kränkungen: Wenn eine enge Bindung und ein tiefes Vertrauen zueinander aufbauen, erleben wir Verletzungen als Momentaufnahmen und schaffen es oft, gemeinsam zu heilen und über sie hinauszuwachsen. In komplizierten Beziehungen oder unsicheren und ambivalenten Bindungen setzen sich Kränkungen oft fest, weil sie nicht ausreichend besprochen oder behandelt wurden. Offene oder wiederholte Verletzungen können sich in negativen Mustern verfestigen, die sich in immer stärkeren Vorwürfen, Kritik, Angriffen oder auch in Ablehnung, Schweigen oder emotionalen sowie körperlichen und sexuellen Rückzug äußern. Daraus können auch toxische Beziehungen entstehen. 

  • Routine – oder Leere: Leider leben viele Paare oft jahrelang mit Beziehungsproblemen – in einem Zustand, den sie als Kampfzone oder emotionale Wüste beschreiben. Wenn Streitereien in dieser Phase nachlassen, ist das selten ein Zeichen von Harmonie – oft gibt ein Partner auf und leitet nach einer langen Entscheidungsphase die Trennung ein, die dann für den anderen sehr überraschend sein kann. 

In all diesen Phasen kann es zu Trennungen kommen, wenn Verletzungen unausgesprochen oder unbearbeitet bleiben. 

  • Rosarote Brille – oder schnelles Ende: In der Verliebtheitsphase kann es vorkommen, dass ein Partner einfach nicht genug Gefühle entwickelt oder schlichtweg Verlustangst oder Bindungsängste hat und mit den intensiven Emotionen oder der gefühlten Verantwortung überfordert ist. Manchmal passen zwei Personen einfach nicht und auch fundamental unterschiedliche Werte oder Erwartungen können zu einem vorschnellen Ende führen, z.B. wenn eine Person monogam und eine polyamor leben möchte. Trennungen in der Verliebtheitsphase führen zu Liebeskummer und wecken tiefe Ängste, dass wir nicht beziehungsfähig sind und niemals einen passenden Partner finden und für immer alleine bleiben werden. 

  • Realität – oder Ernüchterung: Trennungen kurz nach der Verliebtheitsphase sind oft ein Zeichen, dass ein oder beide Partner unangenehme Gefühle oder Reibungen vermeiden möchten – oft reagieren sie dann mit unlösbarer Wut oder machen einen unumkehrbaren Rückzug. Eine Therapie kann helfen, einen gesunden Umgang mit unseren Emotionen und mit Konflikten zu lernen, um einen gemeinsamen Weg zu finden, der auch Spannungen erträgt und auf dem wieder die schönen Momente im Vordergrund stehen. 

  • Sichere Bindung – oder Kränkungen: Eine Trennung in dieser Phase ist oft ein Zeichen, dass einer oder beide Partner zu einem unsicheren, ängstlichen oder vermeidenden Bindungsstil neigen. Eine Therapie als Paar oder als Individuum ist in dieser Phase besonders wertvoll, um eigene Kränkungen, Ängste und Bedürfnisse zu verstehen und einen gesunden Umgang sowie eine ehrliche Kommunikation aufzubauen. 

  • Routine – oder Leere: Eine Trennung nach langer Zeit kann darauf hindeuten, dass wir es nicht geschafft haben, unseren Partner – mit deren persönlicher Geschichte, den tiefen Emotionen und Bedürfnissen – zu verstehen. Manchmal ist auch zu beobachten, wie sich ein Partner ganz grundsätzlich verändert hat und sich in der Beziehung eingeengt fühlt.

Ich helfe ihnen, einen Umgang mit den Verletzungen und Enttäuschungen in Partnerschaften und Familien zu finden

Mediationen für Paare und Familien 

  • Eine Mediation kann dabei helfen, Verletzungen und Konflikte anzusprechen, einander wieder besser zu verstehen und einen gemeinsamen Weg zu finden. 

Individuelle Therapie 

  • Eine individuelle Therapie erlaubt einen Blick auf die Verletzungen und negativen Gefühle, die wir in unserer Kindheit und durch Familienmitglieder erleben und eröffnet dadurch die Chance, selbst zu heilen, eine innere Ruhe zu finden und stabile Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten. 

  • Nach vielen sehr kurzen Beziehungen oder gescheiterten Beziehungsversuchen kann ein Coaching helfen, mit unserem Trennungsschmerz sowie unseren Ängsten, Selbstzweifeln und dem Gefühl der Zurückweisung umzugehen. 

  • Wenn verdeckte oder komplexe Verhaltensmuster zu schnellen Trennungen führen, kann eine Therapie diese aufzeigen und heilen, um stabile Beziehungen zu ermöglichen. 

Paartherapie

  • Eine Paartherapie ist wertvoll, um eigene Kränkungen, Ängste und Bedürfnisse zu verstehen und einen gesunden Umgang sowie eine ehrliche Kommunikation aufzubauen. 

  • Wenn nach einer langen Beziehung eine Krise entsteht, möchten viele ihre Beziehung retten oder der Ehe/Partnerschaft nochmal eine Chance geben. Eine Paartherapie kann dann besonders wertvoll sein, um die Kommunikation und die emotionale Nähe wiederherzustellen. 

  • Wenn die Entscheidung für eine Trennung fällt, ist es wertvoll, sich in gegenseitiger Anerkennung und Fürsorge zu trennen und die negativen Auswirkungen auf Kinder oder andere Familienmitglieder so gering wie möglich zu halten. Ich unterstütze Paare in dem Prozess der Trennung und helfe, einen achtsamen Umgang miteinander zu finden.

Häufige Fragen (FAQ)

Nein – auf keinen Fall – besonders die folgenden drei Gründe sprechen dafür, zunächst einmal an der Beziehung festzuhalten und zu arbeiten. 

  • Streit und Konflikte gehören zum Beziehungsalltag. Und oft sagen schwierige Situationen mehr über uns selbst – unsere eigene Prägung, unser Verhalten und unsere Vergangenheit aus – als über die Beziehung. Es kann sich lohnen, an uns selbst und unserem Umgang mit unserem Partner zu arbeiten, um die Beziehungsqualität zu verbessern.

  • Und die meisten Paare meistern Herausforderungen erfolgreich – sie versuchen, sich gegenseitig zu verstehen, tauschen sich aus und finden gemeinsam einen Weg, die Situation zu verbessern. Manchmal lösen Konflikte eine Abwärtsspirale aus, die in Vorwürfen, Streit, Anschuldigungen und Spannungen endet, die Wochen oder sogar Monate dauern – wir fallen in alte Muster und sehen keinen Ausweg mehr. In diesen Fällen kann eine Paartherapie hilfreich sein. 

  • Wichtig ist auch, zu bedenken, dass romantische Beziehungen besonders wichtig für uns Menschen sind – eine Partnerschaft oder Ehe ist ein Raum für viele Emotionen, Intimität und unsere Lebensgestaltung – diese sollte man nicht übereilt oder leichtsinnig beenden.

  • Grundsätzlich kann man sie nicht ignorieren und es ist wichtig, sie zu behandeln. Das tun wir, indem wir anerkennen, dass wir verletzt sind. 

  • Wichtig ist, die Wunde zu reinigen, auch wenn es weh tut. Das tun wir, indem wir Wege finden, unseren seelischen Schmerz auszudrücken – durch Gespräche, durch das Schreiben, in der Kunst oder wenn wir es uns erlauben, auch mal zu weinen oder lustlos zu sein. 

  • Dann müssen wir unsere Wunde gut abdecken und pflegen. Das tun wir, indem wir uns selbst Gutes tun, z.B. Zeit mit Freunden oder in der Natur verbringen, zu einem Buch, Musik oder einem Podcast greifen, der uns tröstet, unseren Hobbies nachgehen. 

  • Wenn die Wunde geheilt ist, ist es wichtig, sie ruhen zu lassen und nicht wieder aufkratzen. Das tun wir, indem wir der Person vergeben, die uns verletzt hat und uns auf die positiven Dinge in unserer Beziehung und unserem Leben konzentrieren.

Es ist unmöglich zu definieren, wie viel Streit in einer Beziehung normal ist. Es gibt glückliche Paare, die sehr viel streiten und Paare, die sehr wenig streiten und trotzdem unglücklich sind. Wie viel Streit normal ist, hängt ganz davon ab, wie viele positive Momente wir mit unserem Partner erleben. Die Zauberformel ist, dass Paare dann glücklich sind, wenn auf eine negative mindestens fünf positive Interaktionen kommen – also das Verhältnis deutlich zu Gunsten der positiven Moment ausfällt.

Ich empfehle eine Paartherapie, wenn Sie sich in einer der folgenden Beschreibungen wiedererkennen:

  • Sie fallen immer wieder in die gleichen Verhaltensmuster – und trotz unzähligen Streits bleiben eure eigentlichen Probleme ungelöst. 

  • Schon scheinbar kleine Dinge können eine Abwärtsspirale auslösen – und Sie brauchen Tage oder Wochen, um sich zu erholen.

  • Sie erwarten, dass sich der andere Partner verändert – und haben das Gefühl, ihre Beziehung ist sonst nicht zu retten.

  • In Momenten, in denen Sie Ihrem Partner nahe sein möchten, überkommt Sie die Angst, Ablehnung zu erfahren – und immer seltener gehen Sie aufeinander zu.

  • Sie verstehen ihren Partner überhaupt nicht mehr – und ihnen fehlt das Vertrauen, dass Sie es beide gut miteinander meint. 

  • Sie sind kaum noch intim miteinander, weder emotional oder sexuell – und haben das Gefühl, sich zunehmend voneinander zu entfernen. 

  • Es gab einen Bruch in Ihrer Beziehung, z.B. einen Vertrauensbruch – und Sie wissen nicht, wie sie weitermachen sollen.

  • Sie möchten sich trennen – und suchen nach einem Weg, die Trennung so schmerzlos wie möglich zu gestalten – für Sie, Ihre Kinder oder Liebsten um sie herum.

Die Frage, wie lange man um die Beziehung kämpfen sollte und wann es an der Zeit ist, sich zu trennen, ist nicht leicht zu beantworten. Für mich persönlich gibt es drei Hauptindikatoren, dass es Zeit ist, sich zu trennen: 

  • Wenn sich negative Verhaltensweisen und ungesunde Muster festgesetzt haben und bei mindestens einem Partner keine Bereitschaft besteht, an der Beziehung zu arbeiten. 

    • Stellen Sie sich folgende Frage: Habe ich das Gefühl, dass mein Partner und ich noch auf einem gemeinsamen Weg sind und Veränderungen möglich sind?

  • Wenn Sie nur aus Angst vor dem Trennungsschmerz oder dem Alleinsein bei einem Partner bleiben. 

    • Stellen Sie sich folgende Frage: Wenn eine Fee zu mir kommen und mir versprechen würde, dass ich keinen Tag leiden müsste, würde ich mich dann von meinem Partner trennen?

  • Wenn Sie in einer toxischen Beziehung feststecken oder emotionalen/körperlichen/sexuellen Missbrauch erfahren. 

  • Stellen Sie sich folgende Frage: Wenn ich mein/e beste/r Freund/in in dieser Beziehung beobachten könnte, würde ich ihr raten, ihren Partner zu verlassen?

Ausgeglichene Beziehungen leben zum einen von dem Umgang miteinander, besonders in schwierigen Zeiten. Folgende Aspekte prägen einen gesunden Umgang miteinander. 

  • Wertschätzung, Austausch und Interesse aneinander.

  • Kommunikation und Gespräche, auch über unangenehme und schwierige Themen.

  • Empathie und Verständnis füreinander.

  • Umgang mit Konflikten und schwierigen Situationen. 

  • Unsere Fähigkeit, Lösungen zu finden und Kompromisse einzugehen.

Darüber hinaus haben auch wir selbst und unsere Vergangenheit einen großen Einfluss auf die Qualität unserer Beziehungen – dabei ist es wichtig, dass wir negative Erinnerungen und vergangene Verletzungen heilen und einen gesunden Umgang mit unseren eigenen Emotionen finden, um stabile Beziehungen einzugehen.

Menschen erleben in Beziehungen ganz vielfältige Verletzungen, hier möchte ich nur ein paar der häufigsten Verletzungen in romantischen Beziehungen nennen. 

  • Unser Partner enttäuscht unsere Hoffnungen und Pläne für eine gemeinsame Zukunft, indem er/sie sich zurückzieht und die gemeinsamen Entscheidungen, z.B. für ein gemeinsames Haus oder Kind, nicht mehr mittragen. 

  • Unser Partner zieht sich emotional, körperlich oder sexuell zurück, sodass wir uns zurückgewiesen fühlen – manchmal bis zu einem Punkt, an dem wir uns selbst hinterfragen oder vereinsamen. 

  • Unser Partner hat eine Affäre oder geht fremd. 

  • Kritik, Anschuldigungen oder Bloßstellungen sind in einer Partnerschaft besonders verletzend, da uns unser Partner so gut wie kaum jemand kennt.

  • Unser Partner enttäuscht unsere Erwartungen, dass wir uns sicher und verstanden fühlen sowie Zuneigung und Unterstützung erfahren. 

  • Wir verändern uns und richten unser Leben nach unserem Partner aus – und haben gleichzeitig das Gefühl, dass unser Partner uns in der Luft hängen lässt und keinen Schritt auf uns zugeht. 

  • Unser Partner vernachlässigt uns oder wir haben das Gefühl, dass unser Partner andere Menschen oder Themen über uns stellt und wir keine Priorität haben.

Oft lösen Konflikte eine Abwärtsspirale aus, die in Vorwürfen, Streit, Anschuldigungen und Spannungen endet, die Wochen oder sogar Monate dauern. Wir fallen in alte Muster und fühlen uns oft missverstanden oder attackiert. Um uns zu verteidigen oder die Kontrolle zurückzugewinnen, sagen wir Dinge, mit denen wir den anderen treffen und ruhigstellen können – und diese Verletzungen wählen wir zum Teil bewusst und manchmal auch unbewusst. 

Aber nicht nur Worte können weh tun – auch die emotionale, körperliche und sexuelle Distanz zu einem Partner verletzt. Viele Paare leben sich auseinander – sie haben immer weniger Verständnis für einen, erleben immer weniger Nähe, Intimität oder Vertrauen. Eine solche Situation ist für alle Partner extrem schwierig und belastend, doch Partner reagieren auf diese Muster unterschiedlich – entweder verfolgen sie aktiv eine Lösung oder sie ziehen sich zurück und werden passiv. 

Tragischerweise gibt es in vielen Beziehungen einen Partner, der Lösungen verfolgen möchte und einen, der sich zurückziehen möchte – und daraus entsteht oft eine ungesunde Dynamik. 

  • Der aktive Partner spricht immer mehr, sucht den verstärkten Kontakt und erwartet, dass sich die Beziehung oder der Partner verändert. 

  • Der passive Partner wird immer leiser, sogar abweisend, möchte Konfrontationen ausweichen und Kontakt vermeiden und hofft, dass die Beziehung wieder ruhiger wird, wenn der andere Partner sie einfach so akzeptiert, wie sie ist. 

  • Man kann sich gut vorstellen, dass sich der aktive Partner durch den Rückzug des anderen provoziert und abgelehnt fühlt und zunehmend Druck ausübt, um die Beziehung zu verbessern. 

  • Und man kann sich auch gut vorstellen, dass der passive Partner sich angegriffen fühlt und überfordert ist und zunehmend abweisend ist, um den Konflikt abzuschwächen.

Die Familienberatung oder Paarberatung hilft allen Personen, Verletzungen und Konflikte anzusprechen, einander wieder besser zu verstehen und einen gemeinsamen Weg zu finden. 

Es erlaubt einen Blick auf die Verletzungen und negativen Gefühle, die wir in unserer Kindheit und durch Familienmitglieder erleben und eröffnet dadurch die Chance, selbst zu heilen, eine innere Ruhe zu finden und stabile Beziehungen einzugehen und aufrechtzuerhalten. 

Nach vielen sehr kurzen Beziehungen oder gescheiterten Beziehungsversuchen kann ein Coaching helfen, mit unserem Trennungsschmerz sowie unseren Ängsten, Selbstzweifeln und dem Gefühl der Zurückweisung umzugehen. 

Wenn verdeckte oder komplexe Verhaltensmuster zu schnellen Trennungen führen, kann ein Coaching diese aufzeigen und heilen, um stabile Beziehungen zu ermöglichen.

Zeit heilt alle Wunden – das sagt man so schön – doch eine Beziehungspause ist wenig aussichtsreich, wenn wir uns einfach nur zurückziehen und abzuwarten möchten. In solchen Fällen ist die Pause dann oft der erste Schritt zur Trennung, in der beide Partner ein Bild davon bekommen, wie ein Leben ohne die Beziehung aussehen kann. 

Wenn beide Partner bereit sind, an sich selbst zu arbeiten und einen neuen und besseren Umgang miteinander zu finden, kann eine Beziehungspause eine gute Möglichkeit sein, etwas Ruhe und Abstand zu finden, um die Zeit in diesen Prozess zu investieren.

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